Kopfzeile

Inhalt

Jahresbericht Wasserversorgung Stadel

27. März 2024

Wasserqualität:

Die Wasserversorgung konnte das ganze Jahr über einwandfreies Trinkwasser unter genügendem Druck liefern. Es war ein gewöhnlicher Sommer mit durchschnittlichem Niederschlag. Im Herbst gab es überdurchschnittlich viel Niederschlag. Die Trinkwasserqualität entspricht der TBDV und der Gesetzgebung.

Im Quellgebiet Schwarzrüti wurde im Juli eine erhöhte Anzahl von AMK und Enterokokken festgestellt. Die Quelle wurde umgehend verworfen und im September nach mehreren Beprobungen wieder freigegeben. Die Ursache konnte nicht eruiert werden.

Informationspflicht und Qualitätssicherung:

Die Informationspflicht, die das Lebensmittelgesetz vorschreibt, wird auf www.trinkwasser.ch publiziert und einmal jährlich angepasst, sofern keine gravierenden Veränderungen auftreten.
Die Qualitätssicherung wird angewendet und laufend ergänzt. Seit diesem Jahr erfolgt die Abwicklung elektronisch, was den Prozess um einiges erleichtert. Es wird zielorientiert mit dem kantonalen Labor zusammengearbeitet.

Chlorothalonil:

Im Dezember 2019 wurde das Fungizid Chlorothalonil und dessen Abbauprodukte neu als möglicherweise krebserregend und relevant eingestuft. Das Fungizid wurde daher auch per 1. Januar 2020 vom Bund für die Anwendung verboten. Ende 2020 wurde wegen eines hängigen Gerichtentscheids von Syngenta und dem Bund, das Chlorothalonil als nicht relevant eingestuft. Auch im Jahr 2023 war das Urteil noch hängig. Wir werden das Untersuchungsprogramm aber weiterhin fortsetzen, um die Entwicklung zu verfolgen.

Das Thema Mikroverunreinigung wird die Wasserversorgungen in Zukunft immer mehr beschäftigen.

Die Wasserversorgung Stadel ist interessiert an einer guten Qualität des Grundwassers und nimmt deshalb auch an der NAQUA (Nationale Grundwasserbeobachtung-BFU) teil.

Reservoir Gibisnüt:

Die Rohrdurchführung bei der Reservoir Kammer zur Löschreserve leckt und wird weiterhin beobachtet. Eine grössere Sanierung ist nicht geplant.  Eine Durchflussmessung wurde eingebaut und im Leitsystem integriert.

Upgrade Rittmeyer:

Die Software wird stetig auf dem neusten Stand gehalten. Neue Anlagen werden laufend in das Leitsystem eingebunden.

Sanierungsprojekte:

Die Wasserleitungen in der Stäglistrasse wurden komplett ersetzt (ca. 210m Kalibervergrösserung 125/150). Für den Werterhalt müsste die Gemeinde Stadel 720 m ersetzen. Das entspricht 2% des Leitungsnetzes. Dieses Ziel kann aus finanziellen Gründen nicht erreicht werden.

Reservoir Buchen:

Das Reservoir Buchen ist in die Jahre gekommen und entsprach nicht mehr den Anforderungen und wurde deshalb aufwendig saniert. Der Rohrkeller wurde vergrössert und Drucktüren wurden eingebaut. Ebenfalls wurden drei Schauluken für die Einsicht in die Wasserkammer eingefügt. Die Quellen laufen neu über die Mengenmessung, Trübungswächter und einer UV-Anlage zur Desinfektion in das Reservoir. Das Reservoir ist mit seinen 500 m³ jetzt wieder konform und der Regel der Technik angepasst.

2. Standbein Neerach:

Seit Oktober ist die Wasserversorgung Stadel mit Neerach zusammengeschlossen. Zweimal die Woche werden je 22 m³ Wasser bezogen, um die Standzeit zu verhindern. Der Denzler Hof wird neu von der Wasserversorgung Neerach beliefert. Das 2. Standbein ist nur als Notversorgung gedacht.

Reservoir Schwarzrüti:

Im September wurde zur Desinfektion des Quellwassers eine UV-Anlage mit Trübungswächter und Verwurfsklappe eingebaut. Die Wasserversorgung ist verpflichtet alles zu tun, um die Trinkwasserqualität zu überwachen und sicherzustellen.

Wasserreglement:

Das Wasserreglement wurde überarbeitet und angepasst. An der Gemeindeversammlung im Dezember 2023 wurde es verabschiedet und in Kraft gesetzt.

Leckortung:

Die Leckortung wird durch die Firma vonRoll hydro AG sichergestellt. Die rund 60 Logger nehmen das Geräusch des Wasserflusses auf und senden die Tagesauswertung jeweils am Morgen ab. Mit diesem System erkennen wir mögliche Lecks und können schnell handeln.

Leitungsbrüche:

Öffentliche Leitungen: 4 Stück
Hauszuleitungen: 5 Stück

Schieber- und Hydrantenkontrollen:

Hydranten und Schieber werden durch die Wasserversorgung selber kontrolliert. Von den 209 Hydranten wurde die Hälfte kontrolliert (Vorgabe GVZ) und anschliessend durch die Firma vonRoll revidiert. Die andere Hälfte wurde von den Werkarbeiter gespült.
Von den 350 Schieber wurden 72 auf ihre Funktion überprüft und bewegt. Es ist wichtig, dass die Armaturen im Ernstfall einwandfrei funktionieren.

Wasserzähler:

Rund 40 Wasserzähler, bis und mit Jahrgang 2010, wurden durch die Firma Sascha Vogel GmbH ausgewechselt. Auch im Jahr 2024 werden Zähler ausgetauscht. Nach Richtlinien des SVGW sollte man alle 12-15 Jahre die Zähler auswechseln. Die Messgenauigkeit ist für die Wasser- und Abwasserrechnung entscheidend. Auch gibt es Kontrolle über Verluste.

Quellen:

Sämtliche Quellen, Stollen und Brunnenstuben wurden zwei Mal gereinigt.
Die Quellschutzzonen wurden 2020 und 2021 überarbeitet. Im Frühjahr 2024 werden sie öffentlich aufgelegt und anschliessend in Kraft treten.

Laufbrunnen:

Die Laufbrunnen wurden in regelmässigen Abständen gereinigt. Der Brunnen in Schüpfheim wurde saniert. Um den Werterhalt aller Laufbrunnen (18 Stk.) zu gewährleisten, empfiehlt die Wasserversorgung, jeweils jedes Jahr einen Brunnen zu restaurieren.

Wassergewinnung:

 

Quellenwasser (m³)

Grundwasser (m³)

2021

152’562

25’586

2022

152’562

35’176

2023

146’010

41’268

Wasserverbrauch:

 

Verbrauch (m³)

Verluste (m³)

 

2020

207’577

28’535

14.00%

2021

178’148

16’562

9.00%

2022

180’948

2’400

1.32%

2023

187’278

5’551

3.10%


Weitere Zahlen sind im Anhang beigefügt (Wasserstatistik). Im Schnitt werden 80% Quellwasser und 20% Grundwasser produziert. Der SVGW gibt die Vorgabe von unter 14% Verlust. Der Verlust ist bei einer gesamten Leitungsnetzlänge von 36 km sehr klein.

Die Quellschüttung war im 2023 gut.

Trinkwasser in schweren Mangellagen (TWN):

Der Entwurf des TWN wurde im Jahr 2022 fertiggestellt. Die Weiterbearbeitung erfolgt nach Abschluss des 2. Standbeins durch Müller Ing. im Jahr 2024. Ebenfalls wird im TWN das Notstromkonzept behandelt (das TWN ist gesetzlich vorgeschrieben).

Schlussbemerkung:

Die Wasserversorgung Stadel ist auf einem guten Weg. Die Probleme werden erkannt und es werden Gelder gesprochen für den Werterhalt der Wasserversorgung.

Das Quellwasserpumpwerk (Baujahr 1913) entspricht keinesfalls mehr den Anforderungen an einen Lebensmittelbetrieb und muss daher ersetzt werden. Geplant ist dies im Jahr 2027.

Das Personal bildet sich stetig weiter und nimmt an verschiedenen Fachtagungen teil.

Ziel ist es, die Mitarbeiter mit den neuesten Entwicklungen vertraut zu machen, um effektiver und effizienter in ihren Aufgabenbereichen arbeiten zu können.

Der Wasserpreis wird derzeit von Swissplan berechnet und wenn nötigt angepasst, damit wir zielführend für die nächsten Generationen weiter planen können.

Auch in den kommenden Jahren sind dringliche Sanierungsmassnahmen geplant um die Versäumnisse der letzten 20-30 Jahre aufzuholen.

Wasser ist durch nichts zu ersetzen, Wasser ist unbezahlbar.

8174 Stadel, 26. März 2024

Brunnenmeister: Andreas Gehring
Vorstehende: Marion Schneider   

Jahresbericht Wasserversorgung Stadel

Zugehörige Objekte

Name
Wasserstatistik ab 2011-2 Download 0 Wasserstatistik ab 2011-2
Statistik Wasserabgabe jährlich Download 1 Statistik Wasserabgabe jährlich

Fusszeile